Den eigenen Rahmen verlassen

26.05.2017

Seit ein paar Wochen wird ein Video des Dänischen TV-Senders 2 in den sozialen Medien kräftig geteilt. Dem schließen wir uns hier gerne an, nicht um Werbung zu machen, sondern weil das Video sehr plakativ und „emotionalisierend“ einige Themen anspricht, die prägend sind für unsere systemische Organisationsentwicklung:

  • Es geht darum, gemeinsame Themen und Sichtweisen zu entdecken, was leicht gelingt, wenn die formalen Funktionssilos verlassen werden. Plötzlich steckt der andere gar nicht mehr in seiner Schublade. Es gibt überraschende Gemeinsamkeiten, obwohl er doch aus der anderen „Abteilung“ kommt. Es entsteht ein „Wir“, das vorher gar nicht erahnt wurde.
  • In unserer Beratersprache sprechen wir von „Perspektivwechsel“ und „Reframing“. Die Perspektive oder der Rahmen wird verändert und schon entdeckt man Gemeinsamkeiten. Die „Organisiertheit“ vieler Unternehmen macht das schwer: Abteilung A soll Problem A lösen und Abteilung B Problem B. Nur leider widersprechen sich die Lösungswege. Z.B. sind Kostenoptimierung und Qualitätsverbesserung zunächst nicht so einfach vereinbar. Wenn aber die Frage gestellt wird, wie der Kunde nachhaltig zufrieden gestellt wird, dann verbinden sich plötzlich Problem A und Problem B zu einem gemeinsamen Problem, an dessen Lösung alle zusammen arbeiten. Die ursprünglichen eng definierten Zuständigkeiten werden aufgelöst. Wir glauben, erst dann kann man heute langfristig erfolgreich sein.
  • Solche Erfahrungen inszenieren und nutzen wir in unseren Beratungsprozessen. Nicht ganz so plakativ wie der Dänische Fernsehsender, aber gerne zum Einstieg auch mit Bewegung und Erlebnis. Die inhaltliche Diskussion knüpft dann hier an und ist meist sehr fruchtbar. Das was dort passiert, nennen wir Collective Sensemaking. Die Einzelwertungen verbinden sich zu einer gemeinsamen Beurteilung der Lage und der Lösungswege, nicht nur emotional sondern auch ganz praktisch und umsetzungsorientiert, was in der Regel die Ergebnisse zeigen.

Nun aber viel Spaß bei diesem Video.

Autor: David Agert

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