Führung als Funktion: Filtern von Informationen 1/6

Wie würden Firmenlenker Ihre Organisationen umbauen, wenn sie sich fragen würden, welche Führungsfunktionen (nicht Aufgaben) sichergestellt werden müssen?

Welchen Tipp würde wohl Niklas Luhmann geben, der die funktionale Analyse als eine der zentralen Methoden hielt, um komplexe soziale Systeme wie Unternehmen, Kirchen, Pflegeheime oder Parteien zu verstehen und zu erklären.

Unter anderem zu diesen Fragen hatten wir spannende Diskussionen auf der Zukunftstagung.

Eine von mehreren Führungsfunktionen ist das Filtern von Informationen, damit das Gesamtsystem mehr Informationen aufnehmen und komplexere Probleme bearbeiten kann. Informationen können vertikal - von oben und nach unten sowie von unten nach oben-, aber auch horizontal gefiltert werden.

Dem Mittelmanagement kommt beim Filtern eine besondere Bedeutung zu. Es selektiert Informationen nach oben zum eigenen Vorgesetzten sowie nach unten zu den eigenen Mitarbeitern. Das ist funktional. Die Organisation schützt sich damit vor einer Informationsflut und bleibt handlungsfähig.

Wie wird diese Funktion in Unternehmen organisiert, die Konzepte wie Humanocracy, Empowerment oder mehr Selbstorganisation einführen wollen?

Wir beobachten bei unseren Kunden 3 große Tendenzen:

1. Bereiche werden zusammengelegt, folglich vergrößern sich die Führungsspannen. Das mittlere Management muss noch stärker filtern, vorausgesetzt das Informationsvolumen bleibt gleich.

2. Neue Meetingformate werden eingeführt, wo ein größerer Kreis von Personen zusammenkommt, die gemeinsam filtern und entscheiden. Teilnehmende sind Mitarbeitende und Führungskräfte verschiedener Hierarchieebenen.

3. Das Informationsvolumen nimmt ab, weil Bereiche outgesourct werden oder intern eine stärkere Fokussierung/Priorisierung vorgenommen wird.

Es bleibt spannend die Wirkungen und Nebenwirkungen der neuen Konzepte auf die Funktion des Filterns zu beobachten.

Was sind Ihre Beobachtungen?

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