Innovation macht sich nicht (von) allein, …

05.12.2022

… sondern muss organisiert werden. 

 

Wie wichtig ist die Menge der Beteiligten für Innovation und Innovationsfindung?  
In den meisten Fällen meiner Workshops ist es für meine Kunden kein Problem ein passendes und geeignet großes Team zur Teilnahme zu finden oder zu bilden. Die Zeit zwischen einer Workshop-Serie, in welcher die Teilnehmer*innen und Verantwortlichen in die Reflexion gehen, um innovative Impulse weiter voranzutreiben und zu gewährleisten, wird jedoch häufig nicht bedacht. Folglich haben die Workshop-Teilnehmer*innen zwar Zeit für die Workshops selbst, nicht aber für die ebenso wichtigen Follow-Up Meetings zwischen den Workshops.  

 

Wenn viele Köpfe in diesen Meetings zusammenkommen und denken, ist das an dieser Stelle allerdings sinnvoll und wichtig. Ich bin keine Verfechterin der Devise „es müssen alle mitreden, mitentscheiden, und sich überall involvieren”, so dass Diskussionen ins Ewige ausufern.  

 

Bei der Innovationsfindung schaffen jedoch mehrere Köpfe sogenannte Gedankenbrücken, wie ich sie nenne. Das heißt, eine Person fängt an einem Grundbaustein einer Idee zu liefern, darauf baut eine weitere Person ergänzend auf. Eine dritte Person knüpft an der erweiterten Idee an und optimiert sie mit ihrem eigenen Input. So setzt sich der Innovationsstrang fort und die Idee wächst und gedeiht schneller, als wenn sich jeder für sich allein den Kopf zerbricht. 

 

In solch einem Rahmen ist die Schwarmintelligenz nutzbar, sinnvoll, einsetzbar, und tatsächlich auch gewinnbringend. Die Menge der Beteiligten zählt. 

 

Um die Schwarmintelligenz zu fördern und gezielt einzusetzen, muss man sie aber, wie mit den meisten anderen Dingen, die man realisiert haben möchte, zunächst organisieren und sich aktiv um ihre Entstehung bemühen. Meetings müssen eingerichtet und die entsprechende Logistik bereitgestellt werden. Ein Tipp von meiner Seite an dieser Stelle, so langweilig und einfach es auch klingen mag, regelmäßige Meetings mit einer festen Agenda sind ein sehr probates Mittel, um Gedanken zu bündeln und den Ideenaufbau zu fördern. Ein wichtiges Element ist die Dokumentation der Meetings in Form von Protokollen oder Dokumentationen, welche für jeden einsehbar zur Verfügung gestellt wird.  

 

Die optimale Größe für ein Design Thinking Team, also für eine Team pro Herausforderung, umfasst dabei mindestens 4, besser aber 6 Personen. Unter diesen Bedingungen sind die Rollen gut aufgeteilt, die Aufgaben des einzelnen klar und genügend Köpfe zur Verfügung gestellt, um auf den Erfahrungswerten der anderen Teammitglieder*innen aufzubauen. Im Gegensatz dazu hat sich meine Arbeit mit kleineren Teams zur Innovationsfindung in dem meisten Fällen als nicht so wirksam erwiesen. Dort brauchte es häufig einen Gedankenimpuls von außen der wie ein Katalysator die Ideen ins Sprudeln bringt. Mit der richtigen Teamgröße und aktivierenden Interventionen sowie fördernden Rahmenbedingungen haben jedoch viele Einzelpersonen anschließend die eine, gemeinsame größere Idee.

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