Wie traditionsreiche Organisationen von Design Thinkern profitieren

09.12.2021

Viele ehemalige Konzerne haben es gezeigt, viele traditionsreiche Unternehmen erleben es aktuell: Die Kunden schwinden. Die Umsätze gehen zurück. Die Ansprache der Mitglieder gelingt nicht mehr.

Woran liegt das?

  • Werden keine Fotos mehr gemacht? (Kodak)
  • Werden keine Mobiltelefone mehr genutzt? (Nokia)
  • Fahren die Leute kein Auto mehr? (Volkswagen)
  • Glauben die Menschen nicht mehr an Gott? Brauchen sie keine Gemeinschaft mehr? (Katholische Kirche) …

Die Bedürfnisse der Kund*innen haben sich nicht geändert, daran liegt es nicht.

Die Lösungen, die genutzt werden, um diese Bedürfnisse zu erfüllen, haben sich aber durchaus geändert. Genau an diesem Punkt setzt Design Thinking an, um neue, zeitgerechte und innovative Lösungen für Kund*innen zu entwickeln, die in Zukunft genutzt und geschätzt werden.

Innovation lässt sich planen

Die wichtigste Erkenntnis ist: Unternehmen können lernen innovativ zu sein und zu arbeiten. Noch besser: Innovation ist planbar - sowohl von den zeitlichen als auch von den finanziellen Ressourcen her. In den Unternehmen muss dafür nur der Mut aufgebracht werden, die Kund*innen zu fragen und in den Entwicklungsprozess ein kleines Stück weit mitzunehmen.

Ein schmerzhafter Punkt dabei ist, viele der bisherigen Denkmuster und Vorstellungen von Arbeitsprozessen müssen über Bord geworfen werden. Und genau diesen Gedankensprung haben Design Thinker bereits vollbracht und ihre Haltung geändert. Denn Design Thinking lehrt uns, eine Lösung erst ab dem Zeitpunkt zu suchen, wenn das Problem wirklich verstanden und durchdrungen ist, nicht vorher. Und Design Thinking lehrt uns, möglichst schnell und möglichst günstig zu scheitern.

Die Entwicklung von neuen Ideen wird gerade in Traditionsunternehmen erschwert, weil der Aufwand, die Veränderung und das Verlassen bekannter und bisher erfolgreicher Pfade Angst und Unsicherheit auslösen. Die Erfahrung mit aufwändigen Veränderungsprozessen in der Vergangenheit war nicht immer positiv und diese Prozesse haben oftmals viel Geld verschlungen.

Innovation in kleinen Schritten

Es geht aber auch anders. Mit Design Thinking kann man sehr niederschwellig, auch punktuell, den Raum für neue Muster und Denkrichtungen schaffen, ohne langjährige Projektplanung und Scharen von Beratern.

Unserer Erfahrung nach ist es ein wirksames Vorgehen, Design Thinking dezentral über ein Netzwerk von Ambassadeuren ins Unternehmen zu tragen. Mehrere geschulte Design Thinker haben sich auch als Troubleshooter bei festgefahrenen Projekten mit kleinen Interventionen bewährt. Oft reichte es dort schon, das Denkmuster einmal zu hinterfragen und so den Denkraum für andere Vorgehensweisen zu öffnen und der Knoten konnte platzen.

Kundenzentrierung findet inzwischen vermehrt den Weg in die Unternehmensvisionen. Design Thinking kann ein Ansatz sein, um den Weg zum Erreichen dieser Vision zu beschreiten. Mit der Ausbildung von einigen Mitarbeiter*innen zum Innovation Coach wird die Kundenzentrierung gelingen und die Tür geöffnet, um die (Kunden-)Bedürfnisse auf dem Markt zu erkennen.

Übrigens, wir bilden Innovation Coaches aus. Die nächste Weiterbildung startet im September 2022.

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