Warum Communities of Practice echte Veränderung von innen schaffen

30.04.2025

In vielen Projekten erlebe ich immer wieder: Oft wird versucht, top-down Neues vorzugeben. Der Bedarf wird von oben definiert, und die Hoffnung ist, dass es dann „unten“ ankommt. Aber echte Wirkung entsteht anders.

Communities of Practice (CoPs) schaffen einen Raum, in dem das echte Business, die Anwender:innen und Praktiker:innen zusammenkommen, ihre Erfahrungen teilen und voneinander lernen. Ohne Zwang, sondern auf Basis von Freiwilligkeit. Und genau darin liegt die Kraft:

  • Wissen wächst, wenn wir es gemeinsam nutzen – nicht, wenn es von oben kommt.
  • Erfolge und Bedarfe entstehen aus der Praxis und fließen dann in die Projekte zurück, wenn es sinnvoll ist.
  • Es entsteht eine neue, proaktive, kollaborative Kultur – Gespräche, die sonst „auf dem Flur“ stattfinden, werden hier sichtbar und wirksam.

Wir nennen das oft "kollektive Sinnstiftung" oder auch „collective sensemaking“: Ein neues, gemeinsames Bild entsteht. Die Menschen setzen sich mit dem Neuen auseinander, verinnerlichen es und gestalten es mit. Und genau das schafft mehr Akzeptanz und echte Veränderung. Dabei geht es aber nicht nur um Innovation, sondern auch um die Pflege und Weiterentwicklung von bestehendem Wissen.

Etienne Wenger, der das Konzept geprägt hat, beschreibt CoPs als Orte, an denen die drei Dinge zusammenkommen: ein gemeinsames Anliegend (Domain), gemeinsames Tun (Practice) und soziale Bindung (Community).

Die größte Herausforderung? Diese Freiwilligkeit zu entfachen. Wie bringt man Menschen dazu, sich die Zeit zu nehmen, weil ihnen das Thema so wichtig ist?