Innovative Methode Design Thinking kennenlernen
Lernt man die innovative Methode Design Thinking kennen und lieben, entsteht schon bald eine Frage: Wie ist es möglich, sie in ein Unternehmen zu integrieren und zu einem selbstverständlichen Teil des Arbeitsalltags werden zu lassen? Hier gibt es daher praxiserprobte Mittel und Wege, die Methode Design Thinking in den Arbeitsprozess zu integrieren.
1. Kleine Schritte zum Design Thinking
Um die Design Thinking Methode in Organisationen einzuführen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Für ein erstes Kennenlernen der Methode bieten sich Einführungsworkshops an, die von einem/einer externen Berater:in durchgeführt werden. Dabei werden in eintägigen Veranstaltungen die Prinzipien, die Regeln sowie das Prozessmodell vorgestellt.
Ein von vielen Design Agenturen verwendeter Arbeitsauftrag für die Grundlagenvermittlung und zum Erleben der Design Thinking Arbeitsweise lautet: Gestaltet das Portemonnaie der Zukunft!
Arbeitsauftrag für die Grundlagenvermittlung von Design Thinking.
Warum diese Fragestellung? Weil sie von jedem beantwortet werden kann und so die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Nutzer:innen greifbar werden. Zudem wird durch eine so alltagsnahe Fragestellung der Mehrwert sichtbar, wenn Nutzer:innen gemeinsam am Entwurf oder Prototypen beteiligt werden.
Übrigens: Komplexe Fragestellungen, die einen kompletten Design Thinking Prozess erfordern, eignen sich nicht für die Grundlagenvermittlung, da in der kurzen Zeit unter Umständen kein befriedigendes Ergebnis entstehen kann. Ein Design Thinking Kompaktworkshop ist daher perfekt für einfache Fragen. Geht es um grundlegende Strukturen im Unternehmen, eignen sich Workshops zur Strategie besser.
2. Das initiale Design Thinking Projekt
Etwas tiefer in die Design Thinking Methode eintauchen, kann man bei Pilotprojekten. Sie ermöglichen die Arbeit an einem konkreten Beispiel. Mal ehrlich?! Wie oft fragen wir denn wirklich die Nutzer:innen unseres Produktes nach ihrer ehrlichen Meinung und nehmen ihre Wünsche wahr? Auch dieser Prozessschritt lässt sich zunächst durch einen externen Design Thinking Coach leiten.
In dem Pilotprojekt erarbeitet der/die erfahrene Berater:in oder Coach gemeinsam mit der Organisation Antworten auf Fragen wie
- „Welche Möglichkeiten sehen wir, Design Thinking in unsere Organisation zu tragen?“
- „Was kann ich als Führungskraft aktiv tun, um Spielräume für die Methode in der Organisation zu schaffen oder vorhandene zu erweitern?“
- „Welche kennengelernten Werkzeuge kann ich direkt in meinem (Führungs-)Alltag einsetzen?“
Damit lässt sich herausfinden, wie weitere Implementierungsschritte aussehen sollten. Zusammen mit der Unternehmensführung analysiert der Beratende Implementierungsbarrieren und Vorbehalte und begleitet den Einführungsprozess von Design Thinking.
3. Die Mitarbeiter:innen im Design Thinking weiterbilden
Das Kennenlernen der Methode und die Grundlagenvermittlung sowie die Einführung der ersten Pilotprojekte können durch eine:n externe:n Berater:in durchgeführt werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, Organisationsmitglieder zu Design Thinking Coaches auszubilden, um weitere Projekte eigenständig begleiten zu können.
Durch einzelne erfolgreiche Pilotprojekte können sich die Entscheider:innen eines Unternehmens von der Wirksamkeit der Design Thinking Methode ein Bild machen. Ist dies der Fall, können im nächsten Schritt Design Thinking Strukturen in weitere Abteilungen eingeführt werden.
4. Abeilungsübergreifende Strukturen schaffen
Unterstützend sollten von der Geschäftsführung räumliche und soziale Strukturen geschaffen werden, welche die Zusammenarbeit einzelner Abteilungen stärken. Ebenso können organisationale Strukturen implementiert werden, bei denen das Experimentieren am Arbeitsplatz gefördert wird. Wichtig ist hierbei auch das Commitment der Führungskräfte, um die neue Arbeits- und Denkweise in allen Abteilungen zu sozialisieren.
Um Design Thinking im Arbeitsalltag einzusetzen, müssen die Führungskräfte die individuelle Innovationsfähigkeit der einzelnen Mitarbeitenden stärken sowie Rahmenbedingungen schaffen, um die organisationale Innovationsfähigkeit zu erhöhen. Dazu zählen sowohl räumliche Strukturen als auch neue Arten des Ideen- und Innovationsmanagements wie Partizipation der Mitarbeiter:innen an Entscheidungsprozessen, Persona-Labs oder auch Business-Breakfasts etc.
Schlussendlich kann Design Thinking als Methode zu einer neuen Art der Führung, Zusammenarbeit und Organisation werden. Dafür muss es allerdings in die strategische Ausrichtung des Unternehmens eingebettet sein.
Autor: Bartosz Czaja