Tipps für Führungskräfte zielen darauf ab, Führung wirksam und menschlich zu gestalten. Dazu gehören Selbstreflexion, klare Kommunikation und ein wertschätzender Umgang mit dem Team. Wer regelmäßig Feedback einholt, Verantwortung teilt und Veränderungen offen begegnet, schafft Vertrauen und stärkt die Zusammenarbeit. Gute Führung basiert nicht auf Kontrolle, sondern auf Orientierung und echtem Interesse an den Menschen. In den folgenden Tipps für Führungskräfte bekommmen Sie von Stephan Weißkopf wertvolle Antworten auf wichtige Fragen.
Tipp 1: Was bedeutet Führung?
Die Herausforderung ist, das eigene Führungshandeln immer auf Wirksamkeit zu überprüfen, das heißt regelmäßig zu reflektieren und bewusst zu führen. Oftmals führen wir auf eine bestimmte Art und Weise, weil wir es immer so gemacht haben. Dabei halten wir aber zu wenig inne, um nachzudenken, welche Wirkung wir damit auslösen. Führung ist bewusstes Handeln. Und die Herausforderung ist es, aus dem Unbewussten eine bewusste Entscheidung zu treffen.
Tipp 2: Welche Kernaufgaben hat eine Führungskraft?
Führung hat zwei Komponenten:
- Personal- und Mitarbeiterführung
- Zuständigkeit für den Fachbereich
Sprenger bringt das auf den Punkt und sagt: eine Grundaufgabe der Führung ist es, die Existenz des eigenen Bereiches zu sichern. Dies kann gelingen, indem man einen stetigen Abgleich von Außen- und Innenperspektive vornimmt. Dabei ist die Außenperspektive das Kundenverhalten, die aktuelle Marktsituation und andere Umweltbedingungen. Der Blick nach innen richtet sich auf die eigene Organisation, Abteilung oder das Unternehmen. Als Führungskraft habe ich die Aufgabe, die Innenperspektive passend zur Außenperspektive aufstellen. Mit anderen Worten:
Das strategische Ausrichten eines Unternehmens, einer Organisation oder Abteilung ist die Aufgabe einer Führungskraft.
Tipp 3: Wie erkenne ich meinen Führungsstil und passe diesen situativ an?
Der persönliche Führungsstil einer Person wird maßgeblich von ihrer Persönlichkeit geprägt. Das schließt die Art und Weise ein, wie sie Dinge wahrnimmt und gerne selbst geführt werden möchte. Jedoch ist es nicht immer möglich, dass der eigene Führungsstil in allen herausfordernden Situationen des Alltags wirksam ist. Daher ist es von großer Bedeutung, das Führungsrepertoire zu erweitern und je nach Situation passend einzusetzen. So kann sie den individuellen Anforderungen des Teams, der Aufgabe oder der Situation gerecht zu werden.
Eine Führungskraft sollte in der Lage sein, verschiedene Führungsansätze und -techniken anzuwenden.
In den Seminaren für Führungskräfte bei PRAXISFELD können Sie Ihr Wissen für Führungskräfte erweitern und festigen. Sie erfahren in unterschiedlichen Seminaren welche Möglichkeiten des Führungshandelns Sie haben. Damit können Sie in jeder Situation den eigenen Führungsstil anpassen.
Tipp 4: Wie führe ich souverän in komplexen Situationen?
Führung erfordert die Fähigkeit, mit komplexen und widersprüchlichen Anforderungen umzugehen. Dabei sind Flexibilität, klare Kommunikation, ein gutes Gespür für den jeweiligen Kontext sowie selbstreflexives Handeln entscheidend. Führungskräfte sollten offen für Herausforderungen sein und bereit, kreative Lösungen zu entwickeln, die den vielfältigen Erwartungen gerecht werden.
- Bewusstsein schaffen: Herausforderungen oder Paradoxien in Führungsverantwortung sind normal. Es ist wichtig zu verstehen, dass es nicht immer möglich ist, alle Erwartungen zu erfüllen.
- Flexibilität entwickeln: Statt sich für eine bestimmte Herangehensweise zu entscheiden, sollte man versuchen, flexibel und anpassungsfähig zu sein. Es ist wichtig, verschiedene Lösungen und Zugänge zu erkunden und je nach Kontext und Situation unterschiedliche Ansätze anzuwenden.
- Kommunikation verbessern: Eine offene und transparente Kommunikation ist entscheidend, um mit Herausforderungen der Führung umzugehen. Am besten werden die Betroffenen und Teammitglieder an Diskussionen und Entscheidungsprozessen beteiligt, um die widersprüchlichen Aspekte zu erklären und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
- Synergien nutzen: Paradoxien sind oft eine Quelle für kreative Lösungen und Innovationen. Das ist eine Gelegenheit, um neue Wege zu erkunden und Lösungen zu finden, die beide Seiten eines Konflikts berücksichtigen.
- Kontext erschließen: Berücksichtige den Kontext und das größere Ziel deiner Führungsverantwortung. Manchmal ist es notwendig, kurzfristige Kompromisse für langfristige Vorteile einzugehen. Denke langfristig und prüfe, ob die Entscheidung im größeren Interesse der Organisation, des Teams und der Mitarbeiter:innen liegt.
- Reflexion: Zeit nehmen für Selbstreflexion für Führungskräfte ist besonders wichtig. Es sollten regelmäßig die eigenen Annahmen und Überzeugungen überprüft und hinterfragt und gegebenenfalls angepasst werden.
Tipp 5: Was kann ich machen, um Mitarbeitende zu motivieren?
Ich persönlich bin kein Freund davon, Mitarbeitende über Anreizsysteme zu motivieren. Meine Grundannahme ist viel mehr:
Jede:r in der Organisation möchte was sinnvolles tun und zum Erfolg der Organisation beitragen.
In diesen Sinnzusammenhängen liegt für mich der Schlüssel für Motivation. Und als Führungskraft bin ich verantwortlich für die Kommunikation meinen Mitarbeitenden gegenüber. Hier geht es vor allem darum Erwartungen zu kommunizieren und Aspekte zu verdeutlichen. Führungshandeln findet nicht so sehr im operativen Geschäft statt, sondern hat schon etwas von der strategischen Ausrichtung.
Wichtig ist es, Partizipation möglich zu machen. Mitarbeitende sind nicht Befehlsempfänger, sondern wichtiger Teil der Organisation. Partizipation bedeutet aber nicht, dass keine Entscheidungen mehr getroffen werden, wenn sie getroffen werden müssen.