Folge #25 Organisationale Resilienz

19.12.2023

Resilienz in Aktion: Wie Unternehmen Krisen nicht nur überstehen, sondern gestalten

Was ist der Zweck von Organisationen? Sicher ist, dass Organisationen etwas leisten, was Anschluss im Außen erzeugt. Ob jetzt Brötchen oder Nachrichten, Heilung oder freie Fahrt; solange sich die jeweilige Organisation über ihre Tätigkeit dauerhaft erhalten kann, wird sie weitermachen.

Wenn die Energie- und Personalkosten aber zu hoch werden, so dass der Bäcker nicht mehr die passenden Preise erzielen kann, ist evtl. schnell der Ofen aus.

Hätte er sich frühzeitig um mehr Effizienz oder um mehr organisationale Resilienz kümmern müssen? Und wo sind die Grenzen, die Schwellenwerte, ab denen auch die höchste Widerstandsfähigkeit nichts mehr nutzt?

PRAXISFELD setzt sich jedes Jahr ein Schwerpunktthema.

Dieses Jahr geht es um Organisationale Resilienz; sozusagen aus gegebenem Anlass, da die Krisen der letzten Jahre viele Unternehmen zu einer Neubewertung von Resilienzfaktoren gebracht haben.

Worum geht es uns?

Schnell mal bei Wikipedia nachschauen: Resilienz kommt vom lateinischen lateinisch resilire: übersetzt mit zurückspringen, abprallen, nicht anhaften …
Benutzt wird das Wort in dem Sinne, dass kritische Störungen nichts ausrichten, also abprallen oder zumindest alles in den Ursprungszustand „zurückspringt“.

Außerdem wird auch gleich darauf verwiesen, dass es neben der psychischen Widerstandsfähigkeit auch um die Fähigkeit von Gesellschaften und Organisationen geht, Störungen zu verkraften. Letzteres bildet auch den Fokus unseres Jahresthemas.

Die Zahl der Bücher über die Resilienz von Individuen ist riesig. Hier besteht sicher auch ein großer Bedarf.

Für Organisationen ist diese Betrachtungsweise jedoch nicht ausreichend. Für diese geht es vielmehr darum, wie die langfristige Überlebensfähigkeit gesichert werden kann, indem z. B. entlang des fünf Phasen Modells massive Störungen antizipiert und abgepuffert werden können und welchen Rahmen Adaption, Erholung und Lernen bekommen.

Warum ist das wichtig?

Als neues Leitkonzept der Unternehmensentwicklung zeichnet sich Resilienz ab, die Meta-Kompetenz von Systemen, sich mit rudimentären kognitiven Landkarten kontrolliert im Vorläufigen bewegen zu können, Optionen zu generieren, schließlich aus Krisen eine Transformation zu gestalten und zu vertrauen, dass es funktioniert (Freimuth & Freimuth, 2021).

Für uns als systemische Organisationsberatung ist das insofern interessant, als dass hier nicht nur technische Faktoren und Ressourcen eine Rolle spielen. Vielmehr geht es auch z.B. um alltägliche Entscheidungsdilemmata, ob man mit einer Steigerung der Effizienz in einem Bereich nicht dummerweise auch die Resilienz der Organisation reduziert. Und es geht um die Frage, wie Organisationen passend Führen, eine resilienzfördernde Kultur entwickeln und achtsam bleiben, um trotz eines Fokus auf das Wesentliche dennoch die Umwelt aus den Augenwinkeln zu beobachten, um früh genug auf was auch immer reagieren zu können.

Der Podcast zum Thema organisationale Resilienz bildet einen ersten Auftakt dazu.

 

Dauer: 1:13 Std.

 

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